Anhänger Geweispitze Sonnenrad

Die Sonne, Mittelpunkt unseres Planetensystems, ist Licht und Wärme-Spenderin. Als Schöpferin allen Lebens wird sie jeden Tag am Morgen im Osten geboren, steigt in den südlichen Himmel empor, um am Abend hinter dem westlichen Horizont wieder zu versinken. Naheliegend, dass um ein solch omnipräsentes und machtvolles Himmelsgebilde sehr früh in der Menschheitsgeschichte ein Kult erschaffen wurde, um ihr zu huldigen und zu ehren.

Kalendarischen Steinsetzungen aus dem Neolithikum, wie etwa das bekannte Stonehenge in England (ca. 2500 v. Chr), sind an den wichtigsten Himmelsereignissen wie Sommer- oder Wintersonnenwende ausgerichtet. An solchen wichtigen Ereignissen wurden da bis in die Bronzezeit grosse Feste gefeiert und Opfer dargebracht. Die Himmelsscheibe von Nebra (ca. 1800 v. Chr.), ist das älteste bekannte Darstellung der Himmelsphänomene. Sie ist aus Bronze und Gold gefertigt und dient ebenfalls zur Bestimmung der Jahreszeiten. Mächtig war derjenige, der so ein Instrument besass um den Lauf der Sonne und der übrigen Gestirne zu bestimmen. Denn die Kenntnis der genauen Jahreszeiten war entscheidend für den Ackerbau und dessen Ernteerfolg oder auch Ausfall. Somit bestimmte es das Überleben eines ganzen Volkes.

Auch in der Gegend der Schweiz wurde die Sonne verehrt. Zumindest lassen dies die Petroglyphen von Carschenna in der Viamala-Schlucht - Graubünden vermuten. Da es keine vergleichenden Anhaltspunkte vorhanden sind, werden diese auf ca. 1800 v. Chr datiert, also in die frühe bis mittlere Bronzezeit.

Bei den Germanen waren das Mittsommer und Mittwinterfest fester Bestandteil der Jahresfeste. Zumal im Sommer die Sonne in den nördlichen Breitengraden nicht unterzugehen scheint. Im Winter wurde nach langer Dunkelheit, die Wiedergeburt der Sonne und des neuen Jahres herbeigesehnt. Die nordische Sonnenrad Darstellung, die als Vorlage dient, wurde mit anderen Felsritzungen auf Allinge - Sandvig auf der Ostseeinsel Bornholm verewigt und stammt aus der nordischen Bronzezeit (1800–500 v. Chr.). Der Sonnenkreis wurde in vier gleich grosse Bereiche aufgeteilt, welches die vier Himmelsrichtungen Osten, Süden, Westen und Norden darstellen. Fachleute sind sich nicht einig ob es sowohl auch die vier Zyklen des Tages oder des Jahres symbolisieren, zumal die alten Naturvölker das Jahr nur in ein Sommer- und ein Winterhalbjahr einteilen und keinen Übergangszeit wie Frühling oder Herbst lebten. Die “Strahlen” also Punkte um die Sonne sind auf dem Felsen als sogenannte “Schalen” ausgearbeitet, wie sie überall in Europa gefunden wurden. Es lässt vermuten, dass diese bei rituellen Handlungen dienten.

Das Kreuzrad wird heutzutage gerne in der Neuspiritistischen-Szene als Symbol für die vier, bzw. acht, Jahreskreisfeste verwendet.